Tipp 1: Gut vorbereitet ist halb gewonnen!
Ein Vortrag oder eine Präsentation soll vor allem eines: Die Zuhörer fesseln, denn nur so werden Sie Ihre Inhalte vermitteln können. Da ist es natürlich wenig hilfreich, wenn Sie minutenlang in Ihren Unterlagen herumkramen oder alle drei Sätze ins Stocken geraten. Sie sollten sich daher im Vorfeld gut auf den Vortrag vorbereiten.
Dazu gehört selbstverständlich, dass Sie sich eingehend mit dem Thema Ihres Vortrags auseinandersetzen. Zudem sollten Sie sich überlegen, welche Punkte Sie vermitteln möchten und wie viel Zeit Sie sich jeweils dafür nehmen wollen und können. Beachten Sie dabei, dass es bei einem Vortrag nicht darum geht, möglichst viele Informationen in einem möglichst kurzen Zeitraum wiederzugeben. Sie müssen Ihre Punkte klar und verständlich erläutern, dürfen sich aber auch nicht in Details verlieren. Oft ist es hilfreich, für einzelne Abschnitte des Vortrags grobe Zeitvorgaben festzulegen und dem Ganzen so eine Grundstruktur zu verleihen.
Haben Sie wenig Erfahrung damit, im Studium oder Beruf Vorträge zu halten, kann es häufig sinnvoll sein, mit einem Freund oder Kollegen einen „Probelauf“ zu machen. Sie halten den Vortrag dann nur vor einer Person, was in der Regel für deutlich weniger Nervosität sorgt. So können Sie in Ruhe prüfen, ob Ihre Zeitvorgaben realistisch sind und ob Sie die Themen Ihres Vortrags sicher beherrschen. Ausserdem kann Ihr Gegenüber Sie auf Stellen hinweisen, die eventuell etwas zu lang, zu kurz oder schwer verständlich sind.
Tipp 2: Sprechen Sie nicht nur mit Ihrem Mund
Natürlich ist das, was Sie während Ihres Vortrags sagen, das Wichtigste an Ihrem Auftritt – aber Ihre Körpersprache kann Ihnen helfen, die Zuhörer für sich zu gewinnen. Halten Sie, zumindest in regelmässigen Abständen, Blickkontakt mit dem Publikum und versuchen Sie, mit einem entspannten Gesichtsausdruck oder besser noch: mit einem Lächeln, ans Werk zu gehen.
Ob Sie während Ihres Vortrags fest stehen bleiben oder etwas herumgehen, bleibt Ihnen überlassen. Sie sollten aber in jedem Fall darauf achten, eher langsam zu laufen und keine hektischen Bewegungen zu machen – das lenkt ab und bringt Unruhe in Ihre Präsentation. Gleiches gilt für die Gestik: Fuchteln Sie nicht wild mit den Armen herum und vermeiden Sie konfrontative Gesten wie etwa eine geballte Faust. Stattdessen sollten Sie versuchen, mit ruhigen Bewegungen den wichtigsten Punkten in Ihrem Vortrag Nachdruck zu verleihen. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, nur mit der offenen Hand zu gestikulieren, denn so vermitteln Sie Ihrem Publikum unterbewusst, dass Sie nichts zu verbergen haben, und gewinnen leichter das Vertrauen der Zuhörer.
Tipp 3: Es kommt auch darauf an, wo Sie sprechen
Selbst die beste Vorbereitung nützt Ihnen nichts, wenn Ihnen die Location einen Strich durch die Rechnung macht. Schauen Sie sich also wenn möglich die Räumlichkeiten und die Technik im Vorfeld an. Haben Sie zum Beispiel eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet und es gibt vor Ort keinen Beamer, ist Ihr Vortrag unter Umständen schon gescheitert, noch bevor Sie das erste Wort gesagt haben.
Achten Sie – wenn Sie im Vorfeld die Möglichkeit dazu haben – auch auf die Farben rund um die "Bühne". Hängt hinter Ihnen zum Beispiel ein schwarzer Vorhang, sollten Sie besser keine dunkle Kleidung tragen, um nicht mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Verzichten Sie ausserdem auf grelle oder stark gemusterte Kleidung, denn das würde Ihre Zuhörer nur vom Wesentlichen ablenken.
Tipp 4: „You never get another chance to make a first impression“
Diese bekannte englische Redewendung sollten Sie sich unbedingt zu Herzen nehmen. Ihr Publikum hat sich Zeit genommen, um sich Ihren Vortrag anzuhören und hat daher eine gewisse Erwartungshaltung, die Sie möglichst nicht enttäuschen sollten. In dieser Beziehung funktioniert ein Vortrag ähnlich wie ein Kinofilm oder ein Roman – Sie müssen Ihre Zuhörer in den ersten Minuten begeistern, sonst verlieren sie ganz schnell das Interesse und werden dem Vortrag nicht oder nicht mehr mit der nötigen Aufmerksamkeit folgen.
Statt also mit „Hallo, mein Name ist XY und ich spreche heute über das Thema XY“ anzufangen, lassen Sie sich etwas Kreatives einfallen. Das darf, je nach Situation und Zuhörerschaft, auch gerne witzig, frech oder etwas unanständig sein – Hauptsache, es kommt an und weckt Interesse für das, was noch folgen wird.
Selbstverständlich sollte sich die Kreativität aber nicht nur auf die Einleitung beziehungsweise die ersten Minuten Ihres Vortrags beschränken – auch, wenn sie da am wichtigsten ist. Halten Sie Ihr Publikum mit Anekdoten, kleinen Einschüben, witzigen Anmerkungen und Ähnlichem bei der Stange.
Tipp 5: Hilfsmittel sollen helfen – und mehr nicht!
Gerade wenn Ihnen die Erfahrung fehlt, ist es bei einem Vortrag sehr verlockend, Hilfsmittel als „Krücke“ zu verwenden. Wenn das Publikum eine 50-seitige PowerPoint-Präsentation zu sehen bekommt, müssen Sie ja nicht mehr so viel erklären und das Ganze wird viel leichter – oder?
Leider ist meist genau das Gegenteil der Fall. Wenn Sie Ihre Zuhörer mit Handouts, Präsentationen und Ähnlichem überhäufen, entsteht vor allem sehr viel Unruhe. Die Zettel müssen verteilt werden, die Zuhörer müssen lesen, was der Beamer da an die Wand wirft, es kommen eventuell Rückfragen, es sind vielleicht nicht genug Handouts für alle vorhanden – all das sollten Sie versuchen zu vermeiden. Bedenken Sie ausserdem, dass das Publikum vor allem gekommen ist, um Sie sprechen zu hören. Eine PowerPoint-Präsentation hätten sich die Leute auch zuhause anschauen können.
Nutzen Sie die Hilfsmittel also tatsächlich vor allem als kleine Unterstützung, um wichtige Punkte Ihres Vortrags zu unterstreichen. Eine Zusammenfassung verteilen Sie am besten erst, wenn Sie fertig sind, um die Zuhörer nicht damit abzulenken.
Fazit
Wie Sie sehen, gibt es einige Möglichkeiten, sich das Sprechen vor einer grösseren Gruppe zu erleichtern. Bedenken Sie bei diesen Tipps aber auch, dass sie nur eine Hilfestellung bieten sollen – versuchen Sie nicht, krampfhaft sämtlich Tipps umzusetzen, denn dann gerät schnell das Wichtigste in den Hintergrund: Ihr Vortrag und die Informationen, die Sie vermitteln wollen.